Dänische Sensation: Prüfung, ob Corona als allgemeine Krankheit eingestuft wird

In Dänemark ticken die Uhren derzeit anders als in Deutschland. Einem Bericht des Nordschleswiger zufolge prüft die Regierung dort, ob das Coronavirus den Status als gesellschaftsgefährdend verlieren solle. Der Gesundheitsminister Magnus Heunicke wird damit zitiert:  „Wir müssen als Regierung bereit sein, die Maßnahmen wieder fallen zu lassen, sobald es keinen Grund gibt sie fortzusetzen.“

Bekämpfung ist wichtig

Der Politiker betonte, dass die Regierung bereit sei, die Infektion zu bekämpfen. Dies sei von entscheidender Bedeutung.

In Dänemark wollen offenbar die dortige „Einheitsliste“ und „Venstre“ die Einstufung des Virus so rasch als möglich ändern. Es solle nicht mehr als „gesellschaftsgefährdend“ gelten. So äußerte sich der coronapolitische Sprecher der Einheitsliste, Peder Hvelplund, eindeutig: „Ich halte es für dringend notwendig, denn nüchtern betrachtet müssen wir einfach feststellen, dass die Definition einer gesellschaftskritischen Krankheit, wie sie im Epidemiengesetz beschrieben ist, in der jetzigen Form nicht Covid-19 entspricht“.

Die Redaktion beschreibt zur Frage, was eine gesellschaftskritische Krankheit sei:

„Die Einstufung von Covid-19, hervorgerufen durch das Coronavirus, als gesellschaftlich kritische Krankheit bedeutet, dass örtliche Schließungen, Aufenthaltsverbote und obligatorische Tests möglich sind. Nach dem Epidemiengesetz ist eine gesellschaftskritische Krankheit eine allgemein gefährliche Krankheit, deren Ausbreitung eine schwere Störung wichtiger gesellschaftlicher Funktionen verursacht oder zu verursachen droht.“

In Dänemark, so der gesundheitspolitische Sprecher von Venstre, Martin Geertsen, sollte die Krankheit auf Basis der Erkenntnisse der dänischen Krankenhäuser herabgestuft werden. Sie sei anderen saisonalen Krankheiten gleichzustellen.

Allerdings betonen verschiedene Politiker, dass sie auf die Ergebnisse und Äußerungen von Behörden und Expertinnen und Experten warten würden. Insofern scheint die Diskussion in Dänemark offen und nicht festgefahren.