Corona-Impfung: Hirnvenenthrombosen auch bei älteren Frauen

Corona-Impfungen verursachen offenbar nicht nur bei jüngeren, sondern auch bei älteren Frauen Hirnvenenthrombosen. Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie hat die Fälle von Sinus- und Hirnvenenthrombosen ausgewertet. Das Risiko sei zwar gering, doch Frauen aller Altersklassen können davon betroffen sein und müssten umfassend vor einer Covid-19-Impfung darüber aufgeklärt werden.

AstraZeneca: Bei Jüngeren auf eigenes Risiko

Nachdem es bei Frauen gehäuft zu Hirnvenenthrombosen gekommen ist, wird der Impfstoff AstraZeneca nur noch für ältere Menschen ab 60 Jahren empfohlen. Bislang war davon ausgegangen worden, dass überwiegend jüngere Frauen gefährdet seien. Dennoch lehnen immer häufiger auch ältere Menschen den Impfstoff ab. Zu Recht, denn die Studie der Gesellschaft für Neurologie warnt nun ebenfalls ältere Frauen vor dem Vakzin.

Der Auswertung zufolge, für die neurologische Abteilungen und Kliniken in ganz Deutschland befragt worden sind, war die Rate von Hirnvenenthrombosen nach einer AstraZeneca-Impfung über neunmal höher als nach einer Impfung mit einem Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer oder Moderna. Die Rate bei Frauen ist im Vergleich zu Männern dreimal höher.

Zwar betrachten die Forscher der Studie die Fälle als „selten“. Dennoch haben die Kliniken mindestens 45 Fälle von Hirnvenenthrombosen gemeldet, die sich einem Zeitraum von 31 Tagen nach einer Impfung ereignet haben. Dazu kamen mindestens 17 Fälle, bei denen betroffenen Geimpfte unter anderem Schlaganfälle oder Hirnblutungen erlitten.

Einer Studie der Universität Oxford zufolge sollen Sinusthrombosen jedoch auch fast genauso häufig bei Impfungen mit mRNA-Impfstoffen von Biontech/Pfizer oder Moderna auftauchen, wie bei AstraZeneca-Impfungen. In dieser Form kann die Thrombose dann zum Schlaganfall führen. Biontech/Pfizer widerspricht den Ergebnissen der Oxford-Studie vehement und behauptet, die „Universität Oxford habe nicht sauber zwischen normalen Thrombosen, die durch eine Impfung auftreten können und lebensbedrohlichen Sinusvenenthrombosen unterschieden“.