Corona: Bald nicht stärker ansteckend als eine Erkältung?

Wissenschaftler aus den USA (Emory University Atlanta und Pennsylvania State University) haben die Frage aufgeworfen, wie es in und mit der Corona-Pandemie weiter gehen wird. Bei ihrer Untersuchung haben sie nicht nur die aktuell problematischen Corona-Viren erfasst, sondern die Daten der in den vergangenen Jahren zirkulierenden Coronaviren. Denn zu dieser Familie würden „eine ganze Reihe unterschiedlichster Krankheitserreger“ zählen, heißt es.

Ungefähr ein Drittel der Erkältungskrankheiten ginge auf diese RNA-Viren zurück. Zudem verursachten sie teils „Durchfall“, meldet auch das Helmholtz Zentrum für Infektionsforschung, wie ruhr24.de zitiert.

Aus diesen Daten haben die Forscher ein Modell entwickelt. Die Komponente Immunität (nach Ansteckung mit den typischen Corona-Viren gelten die Menschen zumindest sehr lange Zeit als immun) sowie der aktuelle „Schweregrad von Sars-CoV-2 als auch die Gutartigkeit von HCoVs deutet darauf hin, dass Sars-CoV-2, sobald die endemische Phase erreicht ist und die erste Ansteckung in der Kindheit liegt, möglicherweise nicht ansteckender ist als eine Erkältung“m, heißt es bei den Forschern.

Eine Endemie liegt vor, sofern eine Krankheit in einer Region „gehäuft auftritt“. Das Immunsystem der meisten Menschen hat dann schon in früheren Jahren Kontakt mit dem Erreger.

Sollte dies also passieren, dann würden, so Dr. Jennie Lavine und Team, auch die Sterberaten sinken. Die Sterberate würde langfristig unterhalb der saisonalen Grippe zu verorten sein. Dies wären weniger als 0,1 % – vorausgesetzt, das Virus verhält sich dann wie die humanen Coronaviren, heißt es.

Wenn also die Pandemie überstanden wäre, so die Schlussfolgerung, und daraus eine Endemie werde, wäre dies der entscheidende Schritt auf dem Weg aus der Krise. Nach einer Massenimpfung in den ersten beiden Jahren würden danach – diesem Modell nach – lediglich gefährdete Risikogruppen geimpft werden müssen.