Briefflut an Gesundheitsämter – Regeln zur Reiserückkehr überlastet die Behörden

Die Urlaubszeit wird die Gesundheitsämter mit hoher Sicherheit in den kommenden Wochen überlasten. Die Reiseregeln sehen vor, dass Reisende aus Urlaubsregionen sich je nach Risikolage in verschiedener Weise in Quarantäne begeben (und melden) müssen. Vor der Einreise in Deutschland müssen die Reisenden sich anmelden – unabhängig davon, ob die Anreise per Auto, Bahn oder Flugzeug geschieht.

Seit November, so berichtet die Welt, haben nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums gut 10 Millionen Menschen sich angemeldet. Dabei würde es aktuell eine „Meldeflut“ geben, so der Bericht. Die „Welt“ hat dazu die zehn größten Städte befragt. Es scheint kaum möglich zu sein, dieser „Flut“ Herr zu werden.

Nur bei Hinweisen wird kontrolliert

So wird das Gesundheitsamt in Frankfurt nicht in der Lage sein, etwa 9.000 Haushalte wöchentlich aufzusuchen. Dies, so zitiert die „Welt“, wäre „völlig illusorisch“. Nur, wenn es Hinweise gäbe, wonach die Quarantäne nicht eingehalten wird. Die Zahlen sind erschlagend.

Das Gesundheitsamt Hamburg ist offenbar ähnlich überlastet. Die Zahlen würden in den „vergangenen Tagen kontinuierlich gestiegen“ sein. Zuletzt wären rund 5.000 Einreisen und Einreiseanmeldungen gemeldet worden sein.

Das Amt gibt an, dass in den sieben Tagen vor 21.7., also dem Tag der Erhebung, 69 % der digitalen Einreisemeldungen geprüft worden sind. Auch aus München gibt es ähnliche Meldungen. Jeder Rückkehrer aus den Virusvariantengebieten würde kontrolliert. Allerdings würden dabei lediglich 20 % der Menschen mit „Voraufenthalten in Hochinzidenzgebieten“ kontrolliert.

In Köln sieht die Lage offenbar ähnlich aus. „In Abhängigkeit von der Art des Risikogebietes variiert der Anteil der Einreiseanmeldungen, denen wir nachgehen, von stichprobenartig bis zu 100 %“. Das sieht vergleichsweise wild aus, so Kritiker. Der FDP-Digitalpolitiker Roman Müller-Böhm meint: „Viele Reisende verzichten offenbar auf die Einreiseanmeldung“.

Nun wurde bekannt, dass die Anmeldung auch per Post erklärt werden kann. Die Ersatzmitteilungen, die dafür auszufüllen sind, überlasten die Behörden mittlerweile.