AstraZeneca: Wusste das Paul-Ehrlich-Institut über Nebenwirkungen Bescheid?

Die Corona-Impfung mit dem AstraZeneca-Impfstoff hat bei den Geimpften in verschiedenen Ländern, wo der Impfstoff zum Einsatz gekommen ist, teils zu schweren Nebenwirkungen geführt – einige Geimpfte sind an den Nebenwirkungen gestorben. Vor allem die gefährlichen Blutgerinnsel waren der Grund, weshalb zuerst Dänemark und Norwegen die Impfung mit AstraZeneca eingestellt haben.

Aufgrund ähnlicher Nebenwirkungen und Todesfälle durch Thromboembolien haben dann weitere Länder den Impfstoff zunächst gestoppt, darunter Österreich, Thailand, Bulgarien und Island. Das Bundesgesundheitsministerium hatte es zunächst nicht für notwendig gehalten, Impfungen mit AstraZeneca in Deutschland zu stoppen.

Nachdem nun doch ein möglicher Zusammenhang zwischen AstraZeneca und Thrombosen der Hirnvenen festgestellt werden oder nicht ausgeschlossen werden konnte, stoppte das Gesundheitsministerium am 15.03.2021 dann doch überraschend die Impfungen mit dem Vakzin. Das Paul-Ehrlich-Institut teilte mit, dass weitere Untersuchungen zu den Vorfällen notwendig seien. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn sprach von einer Vorsichtsmaßnahme.

Kritik ist schon älter

Doch schon zuvor erntete die Bundesregierung Kritik für die Zulassung dieses nur bedingt zugelassenen Impfstoffes. Dr. Wolfgang Wordarg, Epidemiologe und pneumologisch ausgebildeter Facharzt, ist der Ansicht, dass die schweren Nebenwirkungen des AstraZeneca Impfstoffs dem Paul-Ehrlich-Institut (PEI) bekannt gewesen seien.

Dies erklärte er in einem Interview mit dem Journalisten Boris Reitschuster. Er teilte mit, dass er sich am 7. März an das PEI und das österreichische Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen (BASG) gewandt habe und Beispiele schwerer Blutgerinnungsstörungen nach einer AstraZeneca-Impfung nannte.

Dr. Wodarg kritisierte in dem Interview, dass die benannten Behörden angeblich nichts von den möglichen Thrombose-Risiken gewusst hätten. Dabei hätten veröffentlichte Studien über diesen Corona-Impfstoff die Möglichkeit von Blutgerinnungsstörungen erwähnt, so Wodarg.

„Die Behörden müssten erklären, weshalb sie trotz des öffentlich bekannten Risikos zunächst keine Gefahr bei den Impfungen mit AstraZeneca gesehen hätten“, so der Mediziner.

Am 14. März habe er erneut eine Anfrage an das PEI gestellt. Ihm seien „eine Reihe von Fällen berichtet worden, bei denen es kurz nach diesen ‚Impfung‘ genannten gentechnischen Eingriffen Einblutungen in die Haut gegeben hätte. Auch zerebrale Blutungen sollen in direktem zeitlichem Zusammenhang mit der AstraZeneca-Impfung aufgetreten sein“, so Wodarg. Das PEI habe gegenüber der Nachrichtenagentur „AFP“ erklärt, dass es „zwischen unseren Laborergebnissen und der Wirkungsweise von Impfstoffen keinen Zusammenhang gebe“. Die Impfungen „seien sicher“.