AstraZeneca-Impfstoff: Die „Wirksamkeit“ ist hoch – Verzweiflung um Image in Deutschland

Der zuletzt in die Kritik geratene Impfstoff von AstraZeneca ist nach einer erneuerten Studie der Universität Oxford wirksam. Die Universität, die den Impfstoff zusammen mit dem britisch-schwedischen Unternehmen entwickelt hat, beruft sich dabei auf eine Phase-3-Studie in den USA, in Chile und in Peru.

Die Phase 3 ist die abschließende Massenstudie, die den vorhergehenden Phasen zur Wirksamkeit und Verträglichkeit folgt. Hier sind insgesamt 32.000 Menschen in die Studie einbezogen worden. Die Wirksamkeit wird von der Universität Oxford demnach bei 79 % angegeben. Inzwischen wurde die Wirksamkeit auf 73 % korrigiert….

Diese Wirksamkeit berechnet sich aus dem Vergleich der Zahl derjenigen, die ohne eine Impfung symptomatisch erkrankten vs. der Zahl derjenigen, die mit einer Impfung symptomatisch erkrankt sind.

Wirkung gegen schwere Verläufe bei 100 %

Die Wirkung bezogen auf schwere Verläufe liege der Studie nach bei 100 %, so die Universität Oxford. Ähnliche Zahlen kursierten bereits in den vergangenen Wochen.

Die Studie ist Teil des Zulassungsverfahrens in den USA. Im Gegensatz etwa zu Großbritannien, Indien oder der EU haben die USA den Impfstoff von AstraZeneca noch nicht zugelassen.

Nach den vorliegenden Daten dürfte die Zulassung durch die FDA, die US-Gesundheitsbehörde, erfahrungsgemäß recht schnell folgen. Die jüngsten Berichte zu Fällen „seltener Hirnvenenthrombosen“ haben in Europa in einigen Ländern eine Pause bei der Verimpfung nach sich gezogen.

Mittlerweile wird jedoch etwa in Deutschland der Impfstoff wieder verimpft. Bis dato gilt nicht als nachgewiesen, dass der Impfstoff selbst die Thrombose-Bildung in nennenswertem Umfang herbeiführt. Kritiker allerdings wiesen daraufhin, dass es eindeutig zu einem überzufälligen Anstieg der Erkrankungen gekommen war.

Praktische Berater wie Karl Lauterbach wiederum empfahlen, das „Risiko“ dem Nutzen gegenüberzustellen, und den Impfstoff bis zum Abschluss der neuen Prüfung durch die Europäische Arzneimittel-Agentur EMA weiter zu verimpfen. Die EMA hat den Impfstoff mittlerweile zur Weiterverimpfung empfohlen.