Riskiert die US-Zentralbank Fed eine Wirtschaftskrise?

Die US-Notenbank Fed belässt trotz der großen Inflationssorgen verschiedener Beobachter die Zinsen auf einem sehr niedrigen Stand. Nun hat sich der „ökonomische Chefberater der Allianz“ zu Wort gemeldet, wie hier beschrieben wird. Mohamed El-Erian ist der Meinung, die US-Notenbank Fed solle umdenken. Die Fed hatte sich über die Inflation dahingehend geäußert, diese sei wohl nur vorübergehend.

Inflation steigt – wie lange?

Dies jedoch hält El-Erian für zu starr, meinte er gegenüber dem „Handelsblatt“. Es wäre vorstellbar, dass durch die Pandemie ein struktureller Wandel der Wirtschaft eingetreten sei. Damit sei es denkbar, dass es langfristig zu höheren Inflationsraten komme.

Aus diesem Grund sei es für die Fed empfehlenswert, „möglichst früh“ die Märkte darauf vorzubereiten, dass die Zinsen steigen werden. Die niedrigen Zinsen sind mit einer „ultralockeren Geldpolitik“ verbunden, da auf diese Weise Kredite aus dem Nichts entstehen. Eine steigende Geldmenge, die schneller als die Produktivität wächst, ist nach Ansicht zahlreicher Ökonomen immer mit einer Inflationsgefahr verbunden.

Wenn also die Fed nicht hinreichend schnell die Abkehr von der bisherigen Geldpolitik vorbereite, droht eine Gefahr, so jedenfalls E-Erian. Dies würde in der Vergangenheit stets zu einer Rezession, also einer Wirtschaftskrise geführt haben, führte er aus.

Die Aussage kontert die Bemerkung des Fed-Chefs Jerome Powell, der darauf verwies, die Notenbänker würden noch nicht einmal über eine Änderung ihrer Strategie nachdenken. El Erian meinte dazu: „“Das Finanzsystem ist nicht auf einen Sprung zu höheren Zinsen vorbereitet. Wir haben nicht nur einen großen Anstieg bei Staats- und Unternehmensschulden beobachtet. Auch viele Investoren haben auf Pump gekauft.“ Wenn eines Tages die Zinsen dann schnell ansteigen, werden Kredite über Nacht teurer.