Die Teuerung bleibt hoch: Erzeugerpreise steigen im August um 12,0 Prozent

Auch wenn der aktuelle Wahlkampf ein ganz anderes Bild vermittelt, bleibt die Teuerung in Deutschland eines der wichtigsten und bedrückendsten Themen, denn im August stiegen die Erzeugerpreise gewerblicher Produkte nach Angaben des Statistischen Bundesamts (Destatis) gegenüber dem Vorjahr um 12,0 Prozent an.

Einen höheren Anstieg dieser Preisgruppe hatte es zuletzt im Dezember 1974 gegeben, als die Erzeugerpreise infolge der ersten Ölkrise um plus 12,4 Prozent angestiegen waren. Auch gegenüber dem Juli hat sich das Preisniveau weiter erhöht, sodass ein Anstieg von 1,5 Prozent gemessen wurde.

Da die Erzeugerpreise im Juni um 8,5 Prozent und im Juli um 10,4 Prozent angestiegen sind, konnte nicht einmal der Anstieg der Preise gebremst werden und erreichte ein neues Jahreshoch. Verantwortlich für den starken Preisanstieg waren wie in den Vormonaten die stark gestiegenen Energiekosten.

Benzin, Öl und Gas als die wichtigsten Preistreiber

Im August 2021 lagen die Energiepreise im Durchschnitt um 24,0 Prozent über den Preisen des Vorjahres. Auch gegenüber dem Juli war eine weitere Verteuerung um 3,3 Prozent zu verzeichnen. Größter Preistreiber war dabei das Erdgas. Seine Kosten stiegen mit einem Plus von 44,2 Prozent besonders stark.

Aber auch ohne die Berücksichtigung der Energiekosten hätten die Erzeugerpreise im August um 8,3 Prozent über jenen des Vorjahrs gelegen. Nach den Energiepreisen war die Preisentwicklung bei den Vorleistungsgütern mit einem Anstieg von 17,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr und 1,4 Prozent gegenüber dem Vormonat der zweitwichtigste Preistreiber.

Besonders hoch waren in diesem Segment die Preisanstiege bei Nadelschnittholz (+124 Prozent) und bei den Sekundärrohstoffen (+104 Prozent). Deutlich teurer wurden aber auch Verpackungsmittel aus Holz (+89,4 Prozent), Betonstahl in Stäben (+87,2 Prozent) und Metalle (34,9 Prozent). Preiswerter wurden nur sehr wenige Vorleistungsgüter wie Holz in Form von Plättchen oder Schnitzeln. Sein Preis reduzierte sich um 15,9 Prozent.