Beim Thema Geld haben die Deutschen große Wissenslücken

Die stark ansteigende Inflation oder eine möglicherweise bald drohende Altersarmut können Gründe sein, warum es für die Deutschen wichtig ist, sich mit ihren Finanzen eingehend zu beschäftigen und über das leidige Thema Geld und ihr Ausgabeverhalten besser Bescheid zu wissen.

Doch innerhalb des Landes zeigen sich erhebliche Unterschiede und Wissenslücken. Dies zeigt das neue repräsentative Liquiditätsbarometer 2021 der TeamBank. Die Studie befragte mehr als 3.000 Personen zu ihrem Ausgabe- und Sparverhalten und wurde von der WirtschaftsWoche publik gemacht. Der Schwerpunkt der Umfrage lag dabei zunächst auf dem Ausgabeverhalten.

Ihre Kosten am besten im Griff hat die ältere Generation. So wissen beispielsweise 90 Prozent der Personen im Alter zwischen 50 und 79 Jahre wie viel Geld sie für Miete, Strom, Heizung und Wasser ausgeben. Die jüngeren Jahrgänge haben diesen Überblick nicht im gleichen Maße, denn bei den 18 bis 29-Jährigen kannten nur 72 Prozent ihre aktuellen Kosten für das Wohnen.

Die Niedersachsen sind gut informiert

Am schlechtesten im Blick haben alle Altersgruppen ihre Ausgaben für Sport, Kultur und Freizeit. Aber selbst die wichtigen und regelmäßigen Kosten für Lebensmittel kennt nur rund ein Drittel der Befragten. In allen Themenbereichen zeigt sich allerdings, dass der Überblick mit zunehmendem Alter steigt.

Auch regional gibt es deutliche Unterschiede. Am besten ihre Finanzen im Blick haben die Menschen in Niedersachsen. In diesem Bundesland lagen die erhobenen Werte über dem Bundesdurchschnitt, während die Antworten der Befragten aus Rheinland-Pfalz darauf schließen lassen, dass der Überblick unterdurchschnittlich ist.

Die Kosten für die Wohnung werden vor allem in den Großstädten als besonders hoch empfunden. In Berlin zeigten sich beispielsweise 59 Prozent der Befragten unzufrieden mit den Wohnungskosten. In Hamburg lag dieser Anteil bei 56 Prozent. Anders in Sachsen. Obwohl die durchschnittlichen Einkommen unter dem Bundesdurchschnitt liegen, sind die Sachsen nur zu 38 Prozent der Meinung, dass die Kosten für die Lebenshaltung zu hoch seien.