Banken und Sparkassen: Das Sterben der Filialen wird weitergehen

Eine Studie der Unternehmensberatung PwC Strategy sagt Bankmitarbeitern ebenso wie den Kunden gravierende Veränderungen voraus. Bis 2023 könnten in Europa 40 Prozent aller Filialen schließen. Das würde das Aus für 36.000 der aktuell knapp 60.000 Geschäftsstellen der europäischen Geldinstitute bedeuten.

Schuld an der Misere ist nicht die Corona-Pandemie. Sie hat allerdings ein schon lange bestehendes Problem weiter verschärft. Umgerechnet auf den einzelnen Kunden erzielen die Banken seit Jahren einen immer geringeren Gewinn. Durchschnittlich werden pro Institut und Kunde europaweit nur noch 193 Euro eingenommen. Das waren acht Prozent weniger als noch im Jahr zuvor.

In Deutschland ist die Situation nochmals angespannter als in anderen Teilen Europas, denn hier nehmen die Geldhäuser pro Kunde im Durchschnitt nur 172 Euro ein. In Österreich sind es 208 Euro in der Schweiz werden pro Kunde sogar hohe 444 Euro Gewinn erzielt.

Die Gebühren steigen, die Filialen schließen

Der Grund für diese innereuropäischen Unterschiede liegt in höheren Bankgebühren und einer besseren Verbindung von Gehaltskonten mit anderen Bankangeboten wie Baufinanzierungen oder Versicherungen. Auch innerhalb Deutschlands ist die Lage nicht einheitlich. Hier gelingt es den Sparkassen und Raiffeisenbanken, deutlich höhere Erträge je Kunde zu generieren als den privaten Geschäftsbanken.

Rückläufig waren auch andere Einnahmequellen wie Kreditkartenzahlungen oder internationale Geldtransfers. Auch die Nachfrage nach Verbraucherkrediten sinkt. Einem Viertel der Banken gelingt es aber auch in diesem Segment, ihre Erlöse zu steigern.

Der Kostendruck innerhalb der Branche ist damit hoch und wird es vermutlich auch in Zukunft bleiben. Das hat laut PwC Strategy& auch erhebliche Konsequenzen für die Vertriebswege. Neue Kundenkontakte sollen in Zukunft vor allem durch ein gezieltes Onlinemarketing aufgebaut werden.