Der einflussreiche US-Journalist Paul Craig Roberts fasst in einem kurzen Interview mit dem russischen Staatssender RT Deutsch nun zusammen, was viele Kritiker und Verschwörungstheoretiker seit langem vermutet hatten.
„Die Europäische Union besteht aus einer Ansammlung von Vasallen-Staaten, die seit dem Ende des zweiten Weltkriegs keine eigenständige Außenpolitik mehr betreiben durften. Man kann die EU auch als verlängerten Arm des US-Imperiums betrachten, die Entscheidungen unterstützt, welche dem eigenen Volk schaden.“
Paul Craig Roberts ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit kein Verschwörungstheoretiker. Er war stellvertretender Finanzminister der USA unter der Regierung von Ronald Reagan und gilt als mehrfach ausgezeichneter Top-Journalist. Nun spricht er offen das aus, was viele Kritiker seit langem bemängeln und in den Systemmedien totgeschwiegen wird. Er behauptet auch, dass die Rubelabwertung zum Masterplan der westlichen Eliten gehöre. Die Abstufung der Bonitätsnote Russlands halte er für einen gezielten Angriff aus Washington.
Durch die westlichen Sanktionen sei Russland vom Zugang zu den europäischen und amerikanischen Kapitalmärkten ausgeschlossen worden. Der Wirtschaftskrieg gegen Russland solle der westlichen Bevölkerung suggerieren, dass eine Herabstufung auf Ramschniveau gerechtfertigt sei.
Dabei beträgt die Verschuldung des Landes nur 11 % vom Bruttosozialprodukt, vergleichsweise wenig, wenn man diesen Wert auf andere Industrienationen der westlichen Hemisphäre bezieht. So liegt die Staatsverschuldung der USA bei nahezu 105 % des Bruttosozialprodukts. Trotzdem kommt das Land mit einer Top-Bonitätsnote davon. Ein möglicher Grund für die ungleiche Beurteilung von Bonitätsnoten könnte auch die Tatsache sein, dass einflussreiche Ratingagenturen wie S&P ihren Sitz in den USA haben. Von unparteiischem Verhalten kann hierbei also keine Rede mehr sein.
Nach dem Machtwechsel in Griechenland stellt sich nun die Frage, ob ein demokratisch gewählter Parteichef dazu in der Lage sein wird, sich dem Druck der westlichen Finanzmärkte zu wiedersetzen. Obwohl ein Schuldenschnitt auch einen Teil fremder Steuergelder verbrennen dürfte (Banken haben sich rechtzeitig abgesichert), wäre es der verarmten Bevölkerung Griechenlands zu wünschen. Hier wird zum ersten Mal seit längerer Zeit endlich wieder eine Demokratie für das eigene Volk angestrebt. Eine Politik, die sich mit den Missständen des eigenen Landes befasst und sich dadurch automatisch Feinde in Brüssel und Washington macht. Deshalb sollten sich die Gegner der Syriza-Regierung auch daran erinnern, in welchem Land die Demokratie ursprünglich erfunden wurde.
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