Wie stark oder schwach ist die US-Wirtschaft augenblicklich?

Die US-Notenbank geht davon aus, dass die US-Wirtschaft momentan stark ist, zumindest stark genug, um die bereits erfolgten und die noch anstehenden Zinserhöhungen gut zu verkraften. An dieser Ansicht bestehen durchaus Zweifel, denn viele Ökonomen rechnen für den weiteren Verlauf des Jahres damit, dass die Wirtschaft der Vereinigten Staaten in eine Rezession abgleiten wird.

Sollte diese pessimistische Einschätzung zutreffen, könnte es ungemütlich werden, sowohl für die US-Unternehmen aber auch für die amerikanischen Verbraucher und am langen Ende auch für die Federal Reserve Bank. Von daher werden die Akteure an den Finanzmärkten in den kommenden Wochen auch mit etwas Sorge auf die Konjunktur- und Wirtschaftsdaten schauen.

Ein wenig Hoffnung machte in der vergangenen Woche die Präsentation der Quartalszahlen der US-Investmentbank JP Morgan. Die Zahlen selbst lagen im Rahmen der Erwartungen und wurden vom Markt deshalb schnell abgehakt. Doch die Worte des CEOs, James Dimon, ließen die Marktteilnehmer schnell hellhörig werden.

Geht es der US-Wirtschaft besser als allgemein befürchtet?

Der JP Morgan-Vorstand erklärte, die US-Wirtschaft befinde sich auch weiterhin in einem Zustand des Wachstums. Dieses Wachstum erstrecke sich nicht nur auf die Umsätze der Firmen, sondern sei auch auf dem Arbeitsmarkt zu bemerken. Ein starker Arbeitsmarkt würde es der FED erleichtern, ihre Zinserhöhungen durchzuziehen.

Wichtig für die besonders konsumlastige US-Wirtschaft ist auch die Bereitschaft der Konsumenten zu weiteren Anschaffungen. Diese sei weiterhin gegeben, erklärte James Dimon. Er bezeichnete die finanzielle Situation der US-Verbraucher weiterhin als robust und gesund.

Für die Stärke der US-Wirtschaft spricht zudem, dass die Zahl der offenen Stellen heute höher ist, als sie es vor der Corona-Pandemie jemals war. Viele Amerikaner hatten sich während der Pandemie vom Arbeitsmarkt verabschiedet. Nun kehren viele von ihnen in den Arbeitsmarkt zurück.