„Wir machen auf“ – die Wirtschaft wehrt sich

Die Regierung(en) in Deutschland verlängern den Lockdown. Es sieht nach den Ski- und Schlittenfahrern zum Weihnachts- und Silvester-Wochenende so aus, als würden nun auch die Geschäftsleute in Deutschland zunehmend die Geduld verlieren. Es habe sich eine „Wir machen auf“-Stimmung eingenistet, zeigt das Internet. Der Hashtag „Wir machen auf“ soll sich sehr schnell verbreiten. Bis dato tatenlose Firmeninhaber werden – möglicherweise – versuchen, es den Niederlanden gleichzutun. Dort sollen nach Angaben der „Rheinischen Post“ Unternehmer aus 60 Städten oder Regionen beschlossen haben, 17. Januar wieder zu öffnen. Gerade Gastronomen würden dies avisieren, „egal, was die Regierung ihnen an Corona-Regeln vorschreibt“, so die Zeitung.

Fast 50.000 Interessierte

Nach einer Meldung des „Nordkurier“ hätten sich in Deutschland unter dem beschriebenen Hashtag bzw. bei Telegram in einer Gruppe „Wir machen auf – Kein Lockdown“ mehr sehr schnell Teilnehmende und Unterstützer gefunden. Die Telegram-Gruppe habe gleich in den ersten Stunden nach Öffnung annähernd 50.000 „Interessierte“ verzeichnet. Die Tendenz steige deutlich.

Fraglich ist selbstverständlich, wie viele Unternehmen sich tatsächlich dieser Selbstverpflichtung anschließen, wenn der aktuelle Lockdown – bis zum 10. Januar – ausläuft. Sehr schnell dürften staatliche Behörden die Unternehmen aufsuchen und Sanktionen aussprechen. Wenn schon der nicht erlaubte Aufenthalt im Freien mehrere hundert Euro kosten kann, dürfte die Sanktion in solchen Fällen enorm ausfallen. Auf der anderen Seite dürften auch die Initiatoren und Unterstützer damit rechnen. Es geht, so Beobachter, möglicherweise zunächst um eine symbolische Aktion und um Aufmerksamkeit.

Die Lage hunderttausender Unternehmer ist dramatisch. Auch Solo-Selbstständige ohne Ladengeschäft, die einfach keine Aufträge mehr erhalten, werden sich die Entwicklung sicherlich ansehen. Die Unterstützungshilfen reichen nach Meinung zahlreicher Kritiker vorne und hinten nicht. Die Lage scheint aussichtslos – ist hier ein deutlicher Aufschrei zu erwarten?